Henning Christiansen
1967-11-00
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Henning Christiansen
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Als Komponist habe ich früh von komplizierten kompositionsmitteln à la Darmstadt abstand genommen, die mir als überflüssiger füllstoff erschienen. Ich habe folgende konzeption:
Musik soll klar, einfach und elementar in aufbau sein. Im klassische denken anonym. Es geht darum, wieder grossformale prinzipien zu finden. Musik soll bewusst sein, sozusagen wie nacheiner Spielregel als darstellung einer formidee entstehen. Sie soll kontrollierbar für den zuhörer sein. Es muss möglich sein, regeln und ideen herauszuhören. Sie kann mechanisch sein. Dass soll zu der anonyme formwelt die ich aufbauen wünsche beitragen. Dafür verzichte ich gerne auf expressivität (grosse gefühlsausbrüche) und Vitalität (Einstürmen wollen auf den zuhörer). Auch nehme ich abstand vom entertainment, dass ich als lust am persönlichen entfalten im aufführungsmoment betrachte. Idee und muster des Werkes sollen die aufmerksamkeit für sich beanspruchen. Musik soll ohne äussere dramatische effekte sein, ohne die übliche musikalische gestik, dem kurvenspiel, das notwendigerweise bei einem spontanen kompositionsverfahren entsteht und unweigerlich zur traditionellen formweit führt. Musik darf nicht komplex sein, aber eindeutig. Ich spreche von einer mehrspurigen eindeutigkeit, man kann nicht erwarten, dass alle die gleiche auffassung von einem strich oder einem ton haben sollen, es besteht also komplexivität auf einer viel grösseren ebene, in der eindeutigkeit, es ist ein natur gesetz.
Musik ist zum hören.
Ein laut ist ein laut.
Der abstand zwichen zwei tönen ist der abstand zwichen zwei tönen.
Alles faktoren die die musik zu einer Wirklichkeit fuhren, fern von traum und metaphysik - einer Wirklichkeit, wo erfahren alles ist.
Nahe musik!
Prägnante musik!
Musik als gegenstand!
Musik als ihre eigene Wirklichkeit !