Henning Christiansen
1968-00-00
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Henning Christiansen
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Verfetteter Zeitungstapel
1. Entwurf für zwei Fräulein mit leuchtendem Brot
The Aachen-Fettkiste
= = =
_
EMPFEHLUNG: Wenn man sich geschnitten hat soll man nicht den Finger verbinden, sondern das Messer._
[s. 2]
[i hånden:] Biographien
[s. 3]
Verfetteter Zeitungstapel
[s. 4]
Beuys: Meine Stellung zur Kunst ist gut. Meine Stellung zur Antikunst ebenfalls. Wir brauchen beide Methoden, So muss zu Mathematik Antimathematik, zu Physik Antiphysik, zu Chemi Antichemi erkannt werden. Zukünftige Naturwissenschaft wird auch ohne Antinaturwissonschaft nicht mehr weit er kommen, jedenfalls nicht ohne die Antinatur. = der Mensch, aufs äusserste zu gefährden.
[s. 5]
Aktionsplastik (1962)
[s. 6]
1. Parteilied
1962
Dieses Lied singen
gemeinsam, moduliert
nur durch ihre jeweilige
Existenzform:
Albrecht Dürer
Josephin Peladan
Heinz Sielmann
Boien Wenzel
Nam June Paik
Wolf Vostell
A.R. Lynen
Maciunas
Gebrüder van der Grinten
Heerich
Allan Kaprow
Arman
Koepcke
Walther Crane
Lionardo
Bernini
Joseph von Arimathia
Brancusi
Jan Henderikse
Angermeyer
Yves Klein
Cornelius Koekkoek
Karl Otto Götz
Terry Riley
Allison Knowles
Crouson
Schmela
Bösmann
Dshingis Khan
In Beuys’ Atelier, Drakeplatz 4, Düsseldorf, Oberkassel
Wolf Vostell, Joseph Beuys
[s. 7]
Beuys Sediment
[5 lodrette streger]
Spazierstock und Krückestock mit Fett verlängert
[s. 8]
Beuys: Plastik ist heute m. E. ein Begriff, der nicht tief genug gefasst wird. Viele Vorstellungen Uber Plastik sind doch noch von der Wirkung nach aussen her bestimmt. Das war nicht der Fall z.B. in älteren Epochen - nehmen wir Griechenland - wo der ganze Mensch ein Ausdruck der Plastik selbst war, wo der griechische Mensch an Hand der Plastik seinen eigenen Körper aufgebaut hat, wo die Plastik nicht bloss Schmuckbedürfnis war, sondern Vorbild, Modell, Leitbild für das, was sich der Grieche vorstellte unter einer menschlichen Gestalt, unter der Bildung des Menschen, wie er sein könnte,
U - förmige Doppel-Lampe mit Hasenfett
[s. 9]
Verfetteter Zeitungstapel
1. Entwurf für zwei Fräulein mit leuchtendem Brot
The Aachen-Fettkiste
= = =
EMPFEHLUNG: Wenn man sich geschnitten hat soll man nicht den finger verbinden, sondern das Messer
[s. 10]
Stykke 17 (1963)
I et rum med 4 fedthjørner
optræder følgende ensemble:
en florflue
to ænder
en vandmand
ni hjorte
en moskito
en elg
en fregatfugl
en musling
et får
tre spætter
en hammerrode
to bjørne
fem påskeharer
en hund
en ged
en løve
en stueflue
en skide-vægge-lus
Dyrene forsvinder så snart Vestmennesket viser sig.
Samtidig projiceres Østmennesket dobbelt op på rummets nordvæg.
[s. 11]
Stück 17 (1963)
In einem Raum mit
4 Fettecken agieren zusammen
eine Florfliege
zwei Enten
eine Qualle
neun Hirsche
ein Moskito
ein Elch
ein Fregattvogel
eine Muschel
ein Schaf
drei Spechte
eine Hammerwühle
zwei Bären
fünf Osterhasen
ein Hund
eine Ziege
ein Löwe
eine Stubenfliege
eine Kotwanze (Reduvius personatus)
Die Tiere verschwinden sobald der Westmensch auftritt.
Gleichzeitig projiziert sich doppelt an der Bordwand des Raumes der "Ostmensch".
[s. 12]
BIOGRAPHIA
1921 in Kleve geboren. Lebt in Düsseldorf. Seit 1961 Professor für Bildhauerei an der Kunstakademi Düsseldorf. Lebenslauf und Werklauf: 1921 Kleve Ausstellung einer mit Heftpflaster zusammengezogenen Wunde; 1922 Ausstellung Molkerei Rindern b. Kleve; 1923 Ausstellung einer Schnurrbarttasse (Inhalt Kaffee mit Ei); 1924 Kleve öffentliche Ausstellung von Heidenkindern; 1925 Kleve Dokumentation “Beuys als Aussteller”; 1926 Kleve Ausstellung eines Hirschführers; 1927 Kleve Ausstellung von Ausstrahlung; 1928 Kleve Erste Ausstellung vom Ausheben eines Schützengrabens; Kleve Ausstellung um den Unterschied zwischen lehmigen Sand und sandigem Lehm klarzumachen; 1929 Ausstellung an Dschingis Khans Grab; 1930 Donsbrüggen Ausstellung von Heidekräutern nebst Heilkräutern; 1931 Kleve Zusammengezogene
Ausstellung; Kleve Ausstellung von Zusammensiehung; 1933 Kleve Ausstellung unter der Erde (flach untergegraben); 1940 Posen Ausstellung eines Arsenals (zusammen mit Heinz Sielmann, Hermann Ulrich Asemissen und Eduard Spranger); Ausstellung Flugplatz Erfurt-Bindersleben; Ausstellung Erfurt-Nord; 1942 Sewastopol Ausstellung meines Freundes; Sewastopol Ausstellung während des Abfangens einer JU 87; 1943 Oranienburg Interimausstellung (zusammen mit Fritz Rolf Rothenburg + Heinz Sielmann); 1945 Kleve Ausstellung von Kälte; 1946 Kleve warme Ausstellung; Kleve Künstlerbund “Profil Nachfolger”; Kleve Ausstellung für Schwerhörige; 1948 Kleve Künstnerbund “Profil Nachfolger”; Düsseldorf Ausstellung im Bettenhaus Pillen; Krefeld Ausstellung ”Kullhaus” (zusammen mit A.R. Lynen); 1949 Heerdt Totalausstellung 3mal hintereinander; Kleve Künstlerbund ”Profil Nachfolger"; 1950 Beuys liest im “Haus Wylermeer” Finnegan’s Wake; Kranenburg Haus van der Grinten "Giocondologie”; Kleve Künstlerbund “Profil Nachfolger”;
[s. 13]
BIOGRAPHIA
1951 Kranenburg Sammlung van der Grinten Beuys: Plastik und Zeichnung; 1952 Düsseldorf 19. Preis bei “Stahl und Eisbein” (als Nachschlag Lichtballett von Piene); Wuppertal Kunstmuseum Beuys: Kruzifixe; Amsterdam Ausstellung zu Ehren des Amsterdam-Rhein-Kanal; Nijmegen Kunstmuseum Beuys: Plastik; 1953 Kranenburg Sammlung van dei’ Grinten Beuys: Malerei; 1955 Ende von Künstlerbund “Profil Nachfolge”; 1956-57 Beuys arbeitet auf dem Felde; 1957-60 Erholung von der Feldarbeit; 1961 Beuys wird als Professor für Bildhauerei an die Staatl. Kunstakademie Düsseldorf berufen; Beuys verlängert im Auftrag von James Joyce den ”Ulysses” um 2 weitere Kapitel; 1962 Beuys: das Erdklavier; 1963 FLUXUS Staatliche Kunstakademie Düsseldorf. An einem warmen Juliabend stellt Beuys anlässlich eines Vortrages von Allan Kaprow in der Galerie Zwirner Köln Kolumbiakirchhof warmes Fett aus. Joseph Beuys Fluxus Stallausstellung im Hause van der Grinten Kranenburg Niederrhein; 1964 Documenta III Plastik Zeichnung; 1964 Beuys empfiehlt Erhöhung der Berliner Mauer um 5 cm (bessere Proportion!); 1964 Beuys “VEHICLE ART”; Beuys Die Kunstpille; Aachen; Festival Kopenhagen; Beuys Filzbilder und Fettecken. WARUM ?; Freundschaft mit Bob Morris und Yvonne Rainer; Beuys Mausezahnhappening Düsseldorf-New York; Beuys Berlin “Der CHEF”; Beuys das Schweigen von Marcel Duchamp wird Überbewertet.
[s. 14]
3
BIOGRAPHIA
(Aua Happenings, Fluxus, Pop Art, Nouveau Réalisme. Eine Dokumentation, herausgegeben von Jürgen Becker und Wolf Vostell. Rohwolt, Hamburg 1965.)
1964 Beuys Braunräume; Beuys Hirschjagd (hinten); 1965 und i uns... unter uns... landunter, Galerie Parnass, Wuppertal; Projekt Westmensch; Galerie Schmela, Düsseldorf:.... irgendein Strang...; Galerie Schmela, Düsseldorf: Wie man dem toten Hasen die Bilder erklärt; Per Kirkeby ”2,15’; Beuys Eurasia 32. Satz 1963 – René Block, Berlin - ”... mit Braunkreuz”; Kopenhagens Traekvogn Eurasia; Feststellung: der grösste Komponist der Gegenwart ist das Contergankind; division The Cross; Homogen für Konzertflügel
(Filz); Homogen für Cello (Filz); Manresa mit Björn Nörgard, Galerie Schmela, Düsseldorf; Beuys Der bewegte Isolator; Beuys Der Unterschied zwischen Bildkopf und Bewegkopf; Zeichnungen, Galerie St. Stefan, Wien; 1967 Darmstadt Joseph Beuys und Henning Christiansen ”Hauptström”; Darmstadt Fettraum, Galerie Franz Dahlem, Aha Strasse; Wien Beuys und Christiansen: Eurasienstab 82 min fluxorum organum; Düsseldorf 21. Juni Beuys gründet die deutsche Studentenpartei.
[s. 15]
Beuys; Mathematik, Physik, Chemie usw. sind bereits zurückgeführte Elemente oder Verkörperungen von etwas. Natürlich notwendig zurückgeführte, da wir ja im Materiellen leben oder richtiger, auch im Materiellen leben, die andere Hälfte, also insofern wir im Nichtmateriellen leben, da haben wir es zu tun mit Antimathematik, Antiphysik, Antichemi usw. (völlige Umwandlung veralteter Systeme).
Im sogenannten Atomzeitalter sieht manches so aus, als wäre der Anfang mit der Einsicht in diese Zusammenhänge gemacht. Hat dieses Zeitalter auch eine arationale Stimmung mit sich gebracht, so zeigt sich doch bei näherem Hinsehen eine Krisenhaft zu nennende Vermaterialisierung trotz vierter Dimension.
Milch- und Bleiflaschen (MANRESA)
Schutzbrille für ultraviolette
Strahlen (Aachen Stück)
Säureflaschen – Zinkoxyd
[s. 16]
Beuys: Unser Bewusstsein hat seine sieben Sachen oft nicht ganz zusammen. Für viele ist kausaler Sinn dem akausalen Sinn gegenübergestellt - Unsinn. Wirklichkeitsgemässes Denken umfasst schliesslich beide Denkmöglichkeiten. Natürlich gibt es auch wirklichen Unsinn.
Die Aktionen Happenings, Fluxus usw. werden natürlich wieder neue Impulse auslösen die, wie wir wollen, auf vielen Gebieten bessere Verhältnisse schaffen werden. Aus der dann erkämpften neuen Bewusstseinslage entstehen dann wieder neue Ziele. Das ist die Evolution
Filzrolle
Wärmekuchen
Thermometer
Blutrohr
[s. 17]
[håndskrevet:]
Fotos auf rechte Seite
Vorne:
Seiten mit Speisezettel
Fettecke in Pappkasten
[s. 18]
Wärme-Zeitmaschine (Sonde)
[s. 19]
GIOCONDA III (1961)
2 Sekunden Stück
Borzelius Der Elch
(Tisch I) (Tisch II)
Das Detail
Bienenkönigin
Leda
Unter dem “Detail” macht “Borgelius” von der “Leda” die vorne links mit dem Schwan ringt ein monumentales Blutbild wobei die “Bienenköniging” über der “Leda” schwebt.
Ende des Stückes
GIOCONDA III (1961)
2 Sekunden Stück
Berzelius Elsdyret
Bord I Bord II
Detaljen
Bidronningen
Leda
Bagved ”detaljen” udfører ”Berzelius” af ”Leda”, som i forgrunden til venstre kæmper med svanen, et monumentalt blodbillede mens ”Bidronningen” svæver over Leda.
Stykket er færdigt
Katalysator (des Hirschführers)
[s. 20]
Fluxus-Tisch (1953-54)
[s. 21]
Beuys hat in Aachen eine besonders eindrucksvolle blutige Nase bekommen
Das war die Säuregeschicht
Die Veranstaltung abgebrocken
Aachen 20. Juli 1964
[s. 22]
Projekt Westmensch
JAMES
ENSOR
1860-1949
Auf dem Strand oder in den Dünen
vor
Liebfrauen Kirche
OESTENDE
ein kubusförmiges Gebäude
darin
”Das Samuraj – Schwerd ist eine blut – Wurst”
Sockel
Auf dem Dach: Rundfunk – Sender
Programm:
ö ö ö
Sibirische Symphonie
1962-63
Finale
[s. 24]
deutsche studentenpartei
DIE GRÖSSTE PARTEI DER WELT
ABER
DIE MEISTEN MITTGLIEDER
SIND TIERE
(Beuys)
[s. 25]
2 Filzecken + kleine Fettecke
(1964)
[s. 26]
Filzecken (EURASIENSTAB)
Halbiertes Filzkreuz
Speer mit Filzhandgriff
(MANRESA)
[s. 27]
Filzstapel
[s. 28]
IHR SCHULD IST NICHT WAS SIE GESAGT HABEN
SONDERN DASS MAN SIE GEFRAGT HAT
(Beuys)
HAUPTSTROM
[s. 29]
Per Kirkeby: 2,15 ein Auszug
Meine Frau und ich machten Sommerferien in Spanien zusammen mit Beuys und dessen Frau. Es war im südlichen Spanien, im Binnenland, fern von allem Wasser, inmitten von ausgedehnten Weinfeldem mit
trockner und bröckliger Erde. Es war eine merkwürdig staubige und vor Hitze flimmernde Landschaft. Wir wohnten bei einigen Weinbaurn die uns einen Hof vermietet hatten, der aus einem riesigen Komplex
von verschiedenen Gebäuden bestand, von denen einige ganz oder teilweise verfallen waren. Die Besitzer, zwei Weinbaurn, waren in den Nebengebäudeähnlichen Trakt umgezogen, obwohl man wie gesagt, Schwierigkeiten hatte, die einzelnen Teile des Nebengebäudekomplexes von einander zu unterscheiden. Beuys war wegen einer Brustkrankheit in einer sehr schlechten Verfassung, deshalb waren wir auch hierher gezogen. Eines Tages kam ich zu der nächsten Provinzstadt und wohnte einer Unterredung zwischen dem lokalen Arzt, den Beuys konsultiert hatte, und unseren zwei Weinbaurn die immer zusammen waren, bei. Ber Arzt sagte zu den einen dass, wenn seine Frau fortführe diesen Apparat zu gebrauchen, dies für den Fremden sehr schädliche Folgen haben könne.
Fern von allen Häusern, weit draussen in der diesigen und staubigen Landschaft hatten sie ein grosses Zelt auf geschlagen. So eins, wie es die römischen Feldherren in Gigantfilmen bewohnen. Hier lag der sterbende Beuys. Sie hatten wohl Angst vor ansteckung. Weit weg von dem Zelt standen die Weinbaurn mit ihren Frauen. Die eine Frau weinte schreiend, so sehr, dass es bis zu der kleinen Gruppe am Zeltende drang. Beuys mit fast blinden Augen, meine Frau tagelang schluchzend und ich selbst. Beuys lag in dem Zelt mit dem Kopf ungefähr in der freien Luft, dar die eine Zeltwand aus dem hasartigen Zelt entfernt war. Sein ganzer Körper war mit einem Laken zugedeckt, der Kopf war teilweise von einer Papiertüte mit löchern für
die Augen bedeckt, das ganze Untergesicht war von der Krankheit verwüstet weg, so dass nur die Zähne im Oberkiefer mit der strammen haut darüber, hervorstachen. In den vorherigen Mund waren fünf/sechs Cigarren reingesteckt, sicher weil er Cigarren liebte. Mit den Augen rief er seine Frau an und hob den Kopf, so dass sie Ihre Hand unter ihn legen konnte. Dass war seine letzte Liebeshandlung. Zu mir sagte er mit merkwürdigem Laut, an einer Stelle unten im Hals geformt, dass sein künstlerisches Leben kurzer war als wir glaubten, weniger als ein Jahr und dass er mit Entsetzen und Lähmung über sein Schicksal wegginge.
[s. 30]
Scene aus der Hirschjagd
Schrank
Princip: Werkzeugschrank, eingeräumt
Fett…………ja
Chemikalien…………ja
Plastische Entwürfe…………ja
Hirschgeweih…………ja
Vom Hirch (Reiterin) …………ja
Medikamente…………ja
Hase auf Motorrad…………ja
Sehr viele -> Vehicel ->…………ja
Seife…………ja
Zuckerstangen…………ja
Metronom…………ja
Messinstrumente…………ja
Filter…………ja
Heizgeräte…………ja
Munition…………ja
117 Fernsehgeräte…………ja
Communicationsmittel…………ja
[tegning af blikdåsetelefon]
Vorne: Bekreutzte Zeitungen zum Lesen [tegning af kors]
[s. 31]
IN DAS ZIMMER DES
CONTERGANKINDES
EINGEDRUNGEN
HILFT IHM MUSIK DER
VERGANGENHEIT?
?????
DAS LEIDEN
DIE WÄRME
DER KLANG
DIE PLASTIZITÄT
Aula, Kunstakademie Düsseldorf
[s.32]
[tegning af hjørne: 90o, n]
90 Grad überzelteter Filzwinkel
[s. 33]
Aus ”WARMEPHYSIOLOGIE” (1959)
Hirschführer bei der Arbeit
[s. 34]
Wärme – Zeit – Maschine [med blyant: 1958]
2 weitere Kapitel
Verlängerter ‘Ulysses’ von Joyce
[s. 35]
Scene aus der Sibirischen Symphonie:
Die Herzkammersignale
[s. 36]
In meinen Zeichnungen sind Szenen dargestellt, die Anspruch erheben auf etwas Übersinnliches. Es ist zum Beispiel dargestellt ein toter Mensch, der auf einem Hirschskelett liegt - es ist der Tod dargestellt und der Tod ist ein Phänomen, das nachher in den Plastiken immer wieder auf taucht. Bei meinen plastischen Versuchen bemerkte ich, dass meistens etwas Entgegengesetztes von dem herauskam, was man unter den Begriff Tod zusammenfassen kann. Hier äusserte sich etwas, das Wärmecharakter hatte gegenüber der Kälte von Tod, der zwischendurch, sozusagen als immerwährender Begleiter, in extrem eingeschrumpften Formen oder winzigen Förmchen evolvierte, gegenüber den Wärmeformen, die involvierten. Ich erkannte, dass Wärme (Kälte) Überräumliche plastische Prinzipien waren, die bei Formen: der Ausdehnung und Zusammenziehung, dem Amorphen und Kristallinen, dem Chaos und dem Geformten, entsprachen. Gleichzeitig erhellte sich mir im exaktesten Sinne das Wesen der Zeit, der Bewegung, des Raumes.
In meinen zeichnerischen Niederschriften, die ich jahrelang vorher ganz intuitiv gemacht hatte, sah ich die Elemente bereits angedeutet und fand, dass ich sie dort bereits auf den psychischen Bereich übertragen hatte.
Wachsplastik I (1953)