Henning Christiansen
1971-02-03
Sender
Henning Christiansen
Recipient
Anny De Decker, Bernd Lohaus
Document content
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Transcription
BAKKEHØJGAARD 3.2.71
Lieber Bernt - liebe Anny!!
Leider ist es mir nicht gelungen deinen sehr ehrliches Brief zu beantworten. Ich war fast erschrocken und habe jetzt einen Monat gebraucht um im Kopf antwort an euch su formulieren. lch verstehe, denke ich, die grossen Probleme denen ihr gegenübersteht. Was nun? Warum überhaupt Gallerie? Die erste Frage hast du selber ein Antwort für du schreibst das man nicht in die Strömung geraten soll und ich meine das ihr mit Baselitz zeigt die Wille dazu nicht in Strömungen zu geraten. Zuerst fand ich in sehr gut, dann sah ich nur rundkrackeln in seine Zeichnungen, jetzt sehe ich wieder die Kraftvolle Ausdruck bei ihn. Zweite Frage: lch muss wieder sagen das ich finde Galleriearbeit genau so schöpferisch als andere künstlerische tätigkeiten, Man ist sich selbst gegenüber, genau so Verantwortlich und dazu gehört auch Leiden wenn es nicht geht, sonst wäre alles leer und Phrasen. Milieu ist das Lösewort auch dort, ich, Beuys und ihr (galleristen) [gilt alle ]müssen sorgen das genau der Geist die gewünscht ist, über dem ganzen schwebt und wenn die Gefühl nicht gut ist, muss man wirklich herausfinden was los ist, wirklich herausfinden was man eigenlig will. Es tut mir natürlich Leid, dass Any zur Zeit sich manchmal ermüdet fühle, aber es kommt von einem sehr gut entwickelten Gespür für das heutige problem der Gallerien. Any hat ein sehr gute intuitionsvermoge, und Any, du bist klug weiss ich. Das Leiden und schwache hört zusammen - nur ganz ruhig - plötzlich zeigt sich das richtige....Gallerie ist wie ihr auch wissen, mehrere sache, es gibt eigentlich die meistens möglichkeiten in Kunstbereich heute. Ihr seid die letzte Bastion den Institutionen gegenüber, fast die letzte privatinitiativ die es gibt, und ohne Euch steht der eigentlich künstlerische individualist völlig im leeren Raum. Es gibt nähmlich noch ein Feind ausser dem geldeingestellten Gallerist (Reine Geschäft) und es ist dis Hierarchie der Institutionen (Rundfunk - Fernseh - Museum - Stadtteather - Konzertvereine). Sie zeigen nur konformiertes, und alles steht still. Deshalb....sehr viel überlegen und dann Ziele. Die politische tatigkeiten von Beuys ist Kunst KUNST, und glaube nicht das gut erprobte Ausdrucksmöglichkeiten in der Kunst, plötzlich nicht mehr brauchbar seien, ich meine das wir nur noch mehrere bekommen haben. In der Kunst steckt viel Geld, aber wenn es nicht so wäre könnten wir überhaupt nicht machen, und was bedeutet es wenn man das Geld in projekte wieder einstecke in neue Idéen investiert. Ich hoffe euch das februar euch gut tut, ich schreibe hauptsächlich Musik hier und hoffenlich sehen wir euch hier diese Sommer? Ack nein, da war ich su eilig diese Sommer in Juli bekommen wir unser zweites Kind, hoffentlich sin Mädchen wie Stella. Bjørnstjerne ist ein Kerl, so einer wie Jonas - ordentlich kräftiger Wuchs. Einer der auf seinen Beinen stehen kann.
[s. 2]
Ich danke für das gute Geld... und schicke bald ein neue nr. 15. Mir fehlt in moment Bänder... ich kann sie nur in Kopenhagen kaufen.. Ich war übrigens in Stockholm und es war ein sehr gute Ausstellung. Plastische Elastische Fuss ist wieder ein Werk die mich in anstrengungen hervorzwingt... Hultén ist ein sehr gute museumsdirektor.. es ist wirklich ein von die wenigen guten.
Lieber Freunde
Alles gutes von
Ursula & Henning
Bjørnstjerne & Esben
Facts
PDFTysk
Joseph Beuys
Henning Christiansen
Anny De Decker
Pontus Hultén
Bernd Lohaus
Ursula Reuter Christiansen
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