Henning Christiansen
1967-00-00
Author/Key figure
Ursula Reuter Christiansen
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Transcription
Zitat und Opus 16 nehmen eine Zentralstellung für das Verständnis von Beuys’ Tätigkeit ein. Übrigens gibt er sich Mühe, philosophische Betrachtungen Begriffe zu umgehen. Das Was, nicht das Wie, ist entscheidend. Er meint, das snur eine Antihaltung, ein Antigedankengang von Bedeutung ist. Für ihn ist der Mensch Antinatur. Und deshalb hat gerade der Mensch die Möglichkeit, über die bloss sinnliche Wahrnehmung hinauszureichen, d.h., durchzubrechen zu dem, was er Gegenraum nennt – den Zustand, in dem man begereift ohne zu verstehen. Die Energie ist seiner Auffassung nach das kostbarste von allem und deshalb heisst ist das neue Prinzip, alles zu infiltrieren. Physik -> Anti…, Chemie – Antichemie, Musik -> Antimusik, Mathematik -> Antimathematik usw., ums ich über den Raum des Verstands zu erheben.
[s. 2]
Die Energie, mit der man dem Gegenraum begegnet, hat Beuys in den zwei folgenden Bühnenstücken einzukreisen versucht
Stück I
Stück II
Das könnte nach einem Triumph des Absurden aussehen, aber Beuys geht weiter, wenn er sich über den Physiker lustig macht:
Das könnte nach einem Triumph des Absurden aussehen, aber Beuys geht weiter wenn er über den Physiker triumphiert] sich über den Physiker lustig macht oder vielleicht eher nicht:
”Wirklich ist für dem Physiker nur das, was gemessen werden kann!” Hirschführergebrüll von rechts. “Wie lange wollen sie snoch beim ersten Schritt bleiben.”
Und als Bildhauer stellt er eine Wirklichkeit auf, die der Musik
[s. 3]
durch seine Antinatur erfassen kann. Auf Während der Mai-Ausstellung 1964 auf Charlottenburg (Kopenhagen) zeigte Beuys, wie ein Spazierstock durch Transformation zu "Gegenraum" ein Erlebnis wurde. Er verlängerte mit einem geformten Margarineklatsch den Handgriff des Stockes um ca. 30 cm. Ein Raum auf Charlottenburg wurde ebenso total dadurch verändert, dass Beuys eine Ecke des Saales mit gelber Margarine außfüllte. Diese Handlung sprengte förmlich den Raum. Später hat er die entgegengesetzte Operation vorgenommen, indem als er eine vorstehende mit dickem grauen Filz ausbaute und so die Ecke gleichsam stoppte. Er spricht in diesem Zusammenhang von einem “positiven” und “negativen” Prozess.
Beuys ist trägt immer in Anglerweste und einen Filzhut gekleidet. Nicht aus exhibitionistischer Neigung, mehr sondern um ständig, wo er geht und steht, Objekt für Antinatur
[s. 4]
Supergenerator -> Gegenraum zu sein.
Auf eine Frage, wie er sich denn was er denn von eine Begriff wie wie er zu dem Begriff Verfremdung halte stehe, antwortete er, dass ihm dieser überhaupt nicht interessiere, er sei zu schwerfällig und beruhe auf einem Missverständnis des Lebens.
[Man kann vielleicht die Auffassung haben] Einige haben die Auffassung dass Beuys ein Mystiker ist, ein Künstler der im metaphysischen Raum arbeitet, aber letztlich dreht es sich für ihm darum, klarheit zu schaffen über Phänomene wie “Antinatur” – Energie – “Gegenraum” – Wärme – Zeit. [Es dreht sich nicht darum] Es handelt sich nicht um Illusionen. Seine Philosophie ist etwa Pseudohilosophie aber sie sit qualifiziert.
Beuys’ Verhältnis zur Zeit [ist geprägt von] drückt sich in seinen meistens langen Aktionen aus, von eine Vorliebe für lange Aktionen geprägt.
Auf der Mai Ausstellung 64 lag er 6 Stunden lang im Ausstellungsraum, sorgfältig eingerollt in eine graue Filzdecke.
[s.5]
Ebenso sorgfältig hatte er zwei tote Hasen in der Verlängerungsbahn seines Körpers placiert. Einen in der Verlängerung des Kopfes und einen in der Verlängerung der Beine. Bei sich hinter der Filzdecke hatte er ein mikrophon. Und aus einem Lautsprecher konnte man regelmässig Kehllaute (gutturale Laute) von ihm hören. Auf der Wand hing ein kleines Bild mit etwas Taschewolleähnlichem darauf. Diese ganze graue Skulptur war ein Ausdruck (Beuys hat eine Vorliebe für grau, menie und Gelb) war ein Ausdruck für Beuys Auffassung von Leben und Tod. Was sie trennt ist “Wärme”, Körperwärme, die nur er ausstrahlte.
Beuys braucht auch oft wärend seinen Demonstrationen seinen Körper als Skulptur. Er tritt phantastisch konzentriert und mit enorme Beherrschung Körperbeherrschung auf. Im 24 Stundenbuch (Verlag: Häurser & Häuser, Itzehoe) kann man mit ein wenig Phantasie beobachten
[s. 6]
Die Präzision beobachten, mit den Beuys durch seine Füsse zwei Margarineklötze bearbeitet, jeder indem er jede 10 sekunden lang bearbeitet seine Beine um dann die Position im Verhältnis zu den Klötze zu verandern veranderte wohlgemerkt ohne sie zu berühren.
Mit der Beuys durch mit seine Füsse zwei Margarineklötze barbeitete. Er veränderte jede 10 Sekunden die Position seiner Beine im Verhaltnis zu den die Klötze veränderte, wohlgemerkt – ohne sie zu berüren.
Das ist eine Idee die grosse Beherrschung und Konzentration fordert verlang, wenn es gelingen glücken soll, diese Erlebnis zu verpflanzen fortzupflanzen.
Im Augenblick rast eine starke Streit um Professor Beuys’s lehrstuhl an der Düsseldorfer Kunstakademie. Einflussreiche Kräfte um die Akademie und in der Politik politischen Welt versuchen ihn zu entfernen. Der Anlass ist seine Aussage zur Presse in Aachen in Verbindung mit dem grossen simultanen Happening, das die
[s. 7]
Technische Hochschule, dort am 20. Juli 1964, dem 20. Geburtstag des Attentats auf Hitler, veranstaltet. Er meinte Er sagte in einem Nebensatz, dass er meine die Berlinermauer sollte 5 cm höher [gebaut] sein sollte. So wäre sie beser proportioniert. Mit dieser Bemerkung trat er der deutschen Offentlichkeit empfindlich auf den dichken Zeh und läste bie dem jungen Deutschland Begeisterung aus. Aber man darf ja nicht ungestraft ein nationales Kleinod lächerlich machen und die kommende Zeit soll zeigen, ob die Raktion nach ihrem Belieben in derHand hat, ob es ihr wirklich glücken soll, den Professor rauszuwerfen!
Beliebt, sich in den Hand hat.