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Henning Christiansen

1969-05-02

Afsender

Jörg Immendorff

Modtager

Dokumentindhold

Udstilling med lærlinge fra Joseph Beuys' klasse på Städtisches Museum Trier.

Transskription

2.5.1969

INFORMATIONEN
DER

LIDLAKADEMIE

zu der am 25.4.69 eröffneten Ausstellung im Städtischen Museum Trier.

In seiner Funktion als Direktor des Städt. Museums Trier wandte sich Herr Dr. Curt Schweicher an Prof. Beuys mit der Bitte, behilflich zu sein beim Zustandekommen einer progressive Ausstellung für Trier. Herr Dr. Schweicher erwartete ”etwas ausgefallenes, was nicht unbedingt gut zu sein brauche”. Prof. Beuys sagte seine Unterstützung zu. Ursprünglich war an eine Ausstellugn der Beuysschüler gedacht. Da Prof. Beuys zeitlich nicht in der Lage war, die Organisation selbst durchzuführen, übergab er diese Aufgabe an Jörg Immendorff, Mitarbeiter der LIDL-Akademie, der sie unter der Bedingung, dass auch nicht-Beuysschüler teilnehmen würden, übernahm. Hiervon wurde Herr Dr. Schweicher in Kenntnis gesetzt.
Am 13.3.69 errichte Prof. Beuys folgendes Schreiben:

STADTVERWALTUNG TRIER
Städtisches Museum

55 Trier, den 11.3.69

Herrn
Professor Joseph Beuys
Staatliche Kunstakademie
4 Düsseldorf
Eiskellerstrasse

Sehr geehrter Herr Beuys,

ich danke Ihnen sehr für die Bereitschaft, die geplante Ausstellung auf die bestmögliche Weise vorzubereiten und alles in dem am Montag besprochenen Sinne ausführen zu lassen.
Die Erklärung über die Auszahlung von 2500,-- DM, für welche alle Leistungen seitens Ihrer Klasse geschehen (Transporte, Reise nach Trier und Aufenthalt der Schüler, Plakat zugleich als

[s. 2]

Katalog und Einladungskarten) erhalten Sie von mir in den nächsten Tagen, da ich mir die ausserordentliche Weise der Prozedur noch genehmigen lassen muss.
Was das Lay-out des Plakat-Katalogs betrifft, so wäre ich Ihnen dankbar, wenn ich es noch bis zum 17. März erhalten könnte. Da ich keineswegs in Auffassung, Gestaltung, Inhalt hineinreden will, sondern es für mich sich nur darum handelt, zu wissen, woran ich sein werde, würde es auch genügen, ohne eigentliche Lay-out sämtliche Bilder und Texte (Photos und Schreibmaschinenzettel) die gedruckt werden, gesehen zu haben. Ich werde Ihnen umgehend alles zurücksenden. Meine Bitte rührt daher, dass ich am 20. März in Urlaub fahre.
Der Text, mit welchem das Städtische Museum Trier auf dem Plakat Katalog vertreten sein will, lautet lediglich:
1.) Städtisches Museum Trier 25. April bis 8. Juni 1969 (für Plakat und Katalog)
2.) Obiger Text mit dem Zusatz: einladung zur Vernissage (oder wie Sie es ausdrücken wollen) mit Aktionen am 25.4.69 20 Uhr.
Damit wissen Sie nun auch die genauen Ausstellungsdaten, die mir zur Verfügung stehen.
Die volkstümlich “Happening” genannten Dinge bei der Vernissage können mit jenen “pleins-pouvoirs” geschehen, die Sie von mri ja auch für die Ausstellung erhalten haben.
Nur muss ich mir ausbedingen, dass das Museum nicht in Brand aufgehen darf, d.h. also, dass die Verwendung von Feuer und Springkörpern ausgeschlossen ist. Alle wore sind bei der Vernissage fei. Für bild und Schrift müssen wir im Interesse der Landesregierugn Nordrhein-Westfalen und der Stadt Trier als Förderer lediglich darauf achten, dass nichts enthalten ist, was als Aufforderung zur Vernichtung des Staates, der Kunstakademie Düsseldorf, der Kirche oder als deren Verächtlichmachung aufgefasst oder ausgelegt werden könnte. Die Erfüllung dieser Bedingungen ist ebenso wichtig wie der Ausschluss von Dingen, durch welche Personen oder Sachen beschädigt werden können. Ich glaube, dass dieser Rahnem genügend Spielraum lässt, etwas Wirkungsvolles zustande zu bringen, ja dass ein solcher Rahmen die Veranstaltung sogar hebt. Da ich die Worte “Kultur” und “Kunst” nicht erwähnt habe, glaube ich sicher sein zu können, dass Sie ich zu denjenigen zählen, die unser Vorhaben verstehen und nicht glauben, mit “Rahmen” und “heben” sei etwas Spiessbürgerliches oder Banausenhaftes gemeint.
Während meiner Abwesenheit können Sie sich für alles, was Sie noch zu wünschen haben, an Fräulein Staab (telefonnr. s.o.) wenden.

Mit besten Grüssen

Dr. Curt Schweicher, Museumsdirektor

Fakta

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