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Henning Christiansen

1969-00-00

Ophavsmand/nøgleperson

Henning Christiansen

Dokumentindhold

Om(kring) båndkompositionen "Musik als grün"

Transskription

Wie ich den grünen Faden fand
Musik als grün, Op. 51

Der weisse Hengst wieherte beim Hof oben auf dem Hügel. Sein Blick fuhr feurig über die Wiesen hinunter zum Fjord, wo sein Wiehern von Liese erwiedert wurde, die dort stand mit schwerem Hinterteil und dampfender Scheide. Sie wieherte zurück, während ihr helles Füllen ruhig zum Hof hinauf sah und mit steifen Sprüngen zur Mutter gallopierte, um sich an ihr zu reiben. Der Hengst steppte mit hocherhobenem Kopf und zitternden Nüstern zu ihr hin, von seinem Herrn kurz in den Zügeln gefasst. Wiehernd kam er mit konvulsivischem Zucken näher und sein Schlauch glitt hinüber und schwang lang und gebogen hinauf (Musik als auf) zwischen den Hinterbeinen. Er hielt neben Liese. Sein Glied zog sich halb hinauf und der Schimmel schnupperte an der Stute. Das sah aus, als ob er sie küsste. Liese stand schwer und breitbeinig. Er sprang leicht auf ihr Hinterteil hinauf. Runter Prinz, rief sein Herr und zog leicht an den Zügeln. Das Glied des Hengstes hing lang und schlapp. Prinzens Vorderhufe legten sich dann vorsichtig auf Dieses Rücken. Das junge jütländische Kaltblut stand wie versteinert. Ein dampfender Stein. Prinz sprang ab und entfernte sich zwei Pferdelängen. Das Füllen schnupperte verwundert an seiner Mutter. Diese verzog keine Mine, doch strömte Ruhe aus. Ein kurzes Wiehern von Prinz. Sein Hals wölbte sich und das Glied sprang steif und fast schräg aus Seinen Lenden. Einige kurze Sprünge und er hob sich, um Liese mit seinen Vorderhufen um ihre Flanken zu packen. Niels fasste rasch das schwere Pferdeglied und führte es in das saftige Innere des Körpers. Prinz zog die Muskeln an. Die Schenkelmuskeln zitterten leicht und ein ruhiges Schaukeln löste plötzliches Erstarren aus. Das Pumpen des Gliedes zeigte, dass es aus ihm herausspritzte. Prinz löste sich und sprang auf die Erde. Liese bewegte zum ersten Mal ihre Beine und wieherte leicht zum Abschied.
Prinz und Nils waren schon auf dem Rückweg über die dänischen Hügel. Wie schön ist die Natur, dachte ich und nahm das Tonbandgerät und meine Melodika. (Musik als ab) Ich ging zum Fjord hinunter und hinaus zu den grossen Steinen wo das Wasser gluckerte und ich blies ein langes B-fis. Dur muss dazu, dachte ich ,und wäre da beinahe mit einem Boot zum Meer hinaus gefahren. Ich zog meine Schuhe aus und ging in das kühle Wasser. Während ich zwischen den Steinen herum bla balancierte, spielte ich wieder. Dann lief ich etwas und amüsierte mich über den gurgelnden Laut der Melodika, der entsteht, wenn Luft entweicht. Bald wäre ich mit Tonbandgerät, Melodika und Hosen ins Wasser gefallen. Es passierte nicht und ich fischte einen Stein vom Grund des Fjordbodens herauf und warf ihn zu all den Steinen aufs Land. Das hörte sich gut an und ich nahm noch einen. Dann ging ich wieder an Land und fand, dass ich ruhig kräftiger auf der Melodika blasen konnte. Sechsmal bliess ich, während mir die

[s. 2]

Obertöne um die Ohren flogen. Am nächsten Tag fuhr ich zum Flughafen nach Kastrup. Das hatte wahrscheinlich etwas mit Reiselust und Sehnsucht zu tun. Ich hatte Knackfrösche in der Tasche und mischte mich in die Arie der Lautsprecherdame, die den Abflug nach Oslo ansagte. Als sie bei einer persönlichen Mitteilung ankam, blies ich kräftig in meine Trillerflöte, so dass sich ihre Mitteilung wiederholen musste. Sie erschrak und wollte gerade fragen, ob man sie auch verstanden habe. Aber sie hielt sich an ihren Text und fuhr mit ihrem letzten Aufruf fort. Ich liess Isy Fishmann für A 37 9089 in Antwerpen, ein Zentrum auf der Bildhauerstrasse 46 annoncieren, welches im Sommer eröffnet wurde, um alle die alten Fluxusideen zu verwirklichen, für die es in den feinen Institutionen keinen Platz gibt. Ich meine Brot auf dem Boden, Bier auf den Tischen, Fett in den Ecken. Dann ging ich (Musik als gefundenes Fressen, hören Sie wie das Heu klingt im Maul des Nilpferdes) nach draussen und schnappte mir ein Heulen. Phantastisher Lärm. Die Fahrt nach Oslo war auch grossartig. Das ist ein lustiger Augenblick, wenn das Düsenflugzeug auf die Hinterbeine hebt, um so schnell wie möglich Luft zu bekommen. Die Kabine befand sich in einer Steigung von 12 bis 15 % und man wird ganz berauscht vom Brüllen der Motore. Und es war ein Geheule im Flughafen an diesem Tag! Ich sezte einen meiner Knackfrösche als Begleitung für den ohrenbetäubenden Düsenmotor ein. Aber der Lärm erstarb und ich ging mit einer neuen Nummer im Kasten nach Hause; - der Zweiten - . Dann ging ich in den Zoo zu den Vögeln. Aber da ist ein verdammter Motorlärm auf Frederiksbergs und Bakke. Ich holte mir etwas Papageiengeschwütz und Glockenklingeln.
Aber das passte mir nicht. Mit der neuen Nummer war nichts anzufangen. Angefangen. Anbgesehen form taktlichenfesten Ratschen des nashornvogels, deshalb wurde sie wieder gestrichen. Aber später fand ich H.C. Andersens Geschichte über die Lumpen. Er erzählt von den verfluchten Norwegern und ihrem frischen Quellwasser und von Worten, die aus Granit geschlagen sind. Ich las sie laut und wurde von einigen neufundländischen Hunden unterstützt, die zu dem ganzen bellten. Wenn Du den Handgriff verfehlt hast, greife nach der Schnur, sagte mein Grossvater immer. Ich habe Kühe immer schon so gern gehabt, deshalb ging ich eines Tages, als ich Zeit hatte, in den Stall des Nachbarn und brüllte zusammen mit ihnen.
Spass beiseite, sagte Lene und lüftete ihr Kleid hoch. Musik, ja, die wollen alle gerne. Musik die ins Blut geht und Pulsschlag fühlen, den ric richtigen Drive und allowas. Beat mich hier - Beat mich da, das ist auch gut. Natürlich könnt ihr das hier so lesen dass es pocht, aber lasst mich draussen.

[håndskrevet:] Es war sommer 69, und ich spielte weiter auf meiner grünen Geige

Fakta

PDF
Manuskript

Tysk

Manuskriptet er tysk version af artiklen "Hvordan jeg fandt den grønne tråd" (MAK, 1. årgang, no. 4, 1969, s. 33-34).

Op. 51, Musik als grün

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