Henning Christiansen
1993-03-04
Sender
Monika Thoms
Recipient
Henning Christiansen
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Transcription
Meeting of the Superfoods
Spirulina
Monika Thoms
[s. 2]
4.3.93
Lieber Henning!
Hier schicke ich Dir nochmal die ganze Projektbeschreibung von “Meeting of the Superfoods”. So hat si jedes Mitglied des Freundeskreises erhalten. Die Kalkulation habe ich eigentlich nicht geprüft, aber im Höchstfall werde ich 4600 DM bekommen für Projekte A,B, C + F, was für mich natürlich sehr viel Hilfe wäre. Das Treffen am 13.4. steht fest. Den Katalog lese ich gerade und danke Dir sehr dafür. Ich sollte wirklich mal Kopenhagen besuchen... Jetzt erhole ich mich grade von meiner Präsentation im Vorwerk. Ich habe mich von der Klasse Abramovic getrennt, weil ich weitherhin in der Gruppe keinem Fuss fassen konnte und
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Mehrmals in Gruppengesprächen den Sündenbock bzw. den Kritikeranboss spielte, und die Gruppe nie begreifen wird, wo ich tatsächlich stehe, und was ich in der Gruppe geben könnte, kann sie nicht akzeptieren, etc.
Ich fühlte mich sehr befreit und verfolge meine eigene Arbeit, fahre mit der Ben-Company nach Eschenau und hoffe, dass wir beide unseren Kontakt intensivieren können. Ich habe viel aufzuarbeiten und wünsche mir eine kreative “Restzeit” an der HfbK, die mich stärkt. – Könnte ich die Präsentation für den Freundeskreis unter Umstanden in Deinem bzw. Ursulas Raum aufbauen?
Viele Grüsse auch an Ursula! Wahrscheinlich bin ich zwischendurch bei meiner Mutter D-04626-1217 und hoffentlich bis zum 13.4. fertig mit ein paar schönen Modellen zur Anschauung...
Alles gute Monika
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Meeting Of The Superfoods
Projektbeschreibung von MONIKA THOMS
Inhaltsangabe :
lose eingelegte Blätter Vor- und Rückseiten
1 Diagramm - die Einordnung meiner selbst und meiner Kunsthandlungen, Objekte in einen Zusammenhang mit Gesellschaft und globalem Bewußtsein
Bild 1 aus der ZEIT Nr. 8 vom 19. 2. 93,Aufn. Sipa
2 Projektbeschreibung
Bild 2 aus dem Buch von Robert Henrikson EARTHFOOD SPIRULINA : how this remarkable blue-green algae can transform your health and our planet. S. 134-135
3 Projektbeschreibung f
Bild 3 aus Earthfood Spirulina, S. 92-93
4 Projektbeschreibung ff
Bild 4 aus EARTHFOOD SPIRULINA, S. 104-105
5 A Objektskizze Blütenpollenspender
B Objektskizze Spirulinaplateau
6 C Objektskizze Glasform
D Objektskizze Flexible Freiheitsstatue
7 E Objektskizze Purpurraum
F Objektskizze HIGH-CULTURE-FOCUS
8 Kalkulation – Prioritätenliste
" Ärger mit der Genkartoffel" aus der HR, 18. 2, 93
9 SPIRULINA freie Textseite von Monika Thoms
10 GREEN SUPERFOOD NUTRITIONAL COMPARISON, Earthrise Farms
11 "Nahrhafte Greenfoods" Hintergrundsmaterial
“ “ “ “
12 SPIRULINA Hintergrundsmaterial
“ “ “ “
13 Gutachten von Henning Christiansen
14 und Ben Patterson
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Bewusstseinsbereich
Handlungsbereich aussen
Bewusstseins +
Handlungsbereich
innen
Person des Künstlers
Ethischer Kunstbegriff
Ökologischer Umgang mit Kunstmaterialien
Individueller Lebensstil
Arbeits
Methode
Experiment
Ideen Entwicklung
Objekt Realisation
Gesellschaftsrahmen
Die Relevanzebene
von Kunst als
Vermittler von ethischen Werten
Ziel:
globale
Bewusstseinsebene
anheben durch Kunst
KÜNSTLERIN + KUNSTOBJEKT IN ZUSAMMENHANG
mit Gesellschaft und globalem Bewusstsein
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WIRTSCHAFT
Exempel Somalia: Hungerhilfe droht die einheimische Wirtschaft zu ersticken. Die Nutzniesser sitzenin den reichen Ländern.
Um die Hilfe für Somalia ist ein Wettlauf der Barmherzighkeit entbrannt. Die geschenkte Ware verrängt das sparliche Angebot der somalischen Bauern: vorratslager in Mogadischu.
Aufnahme: Sipa
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Ohne ethischen Verbund hat die Menschheit in den nächsten Jahrzehnten keine Chance mehr. Das ist das akute Thema meiner Generation. Ohne Entwicklung der Herzensqualitäten gelingt kein geistiges, sprachliches oder bildnerisches Wachstum.
Ich stelle einen hohen ethisch-moralischen Anspruch an Kunst.
Ohne diese Haltung, daß ich erwarte, daß Kirnst einen hohen gesellschaftlichen, menschheitlichen und relevanten Stellenwert einnimmt, könnte ich heute und vor meinem persönlichen Hintergrund keine Kunst betreiben und befürworten. Für mich, meine Generation, und in dieser vornehmlich für Frauen, darf das " Kunst -als-Ware-Prinzip" wiedermal neu und zeitgemäß in Frage gestellt sein. Aufgrund meiner individuel-bewußten Lebensführung als Mutter, Partnerin, Studentin und Großstadtbürgerin kam ich ziemlich eindeutig auf den Weg, die Lebenshaltung und Weitsicht inhaltlich als Basis meiner künstlerischen Arbeit zu wählen, und zwar in Form von positiven Impulsen durch Schönheit und Aufrichtigkeit. Mir geht es nicht darum die tägliche Chaoskacke als Perpetomobile für andere wahmemungszwingend fortwährend zu reproduzieren, sondern Wege aufzuzeigen aus ausweglosen Situationen, hinzuführen zu authentischen Direkterfahrungen von Schönheit. Die schöne Wirkung ist naturgemäß verbunden mit einer vom Material ausgehenden Magie, entscheidend sind Erscheinung und Substanz....
Farben als erkennbares Zeichen von innerer Struktur und Zusammensetzung...Ausfüllung von Gegebenheiten durch befreites Denken...
Auf einem Bummel durch innovative Techniken, Baustoffe, e.t.c. entdeckte ich auf der letzten Biota in Hamburg die Mikroalge Spirulina. Sofort war ich von ihrer Existenz, Erscheinung, ihrem Geruch, ihrer Farbe vor allemvon ihrem hohen Potential fasziniert und verspürte diese magische Anziehung. Spirulinas Schönheit wollte ich untersuchen, ihre wahre Bedeutung auf etlichen Ebenen erfassen, und es wurde mir bewußt, daß Spirulina Kraft auf allen möglichen Gebieten der Anwendung bietet : Kraftfutter, ideal einsetzbar für jeden, besonders um Unterernährung aufzuheben in Dritteweltländern, wo es große natürliche Spirulinavorkommen gibt, Stoffwechselkraft, das heißt eine Ausbalancierung aller Stoffwechselvorgänge bis hin zur Regeneration von Genschäden, Farbintensivierungskraft, am Beispiel der Flamingos und Zierfische wunderschön erfahrbar, Regenerierung von zerstörten, verkarsteten Landschaften, Bodendüngung ohne Ausbeutung der Natur und chemische Belastung........
Entscheidend ist der "Mana"- oder "Soma"-Aspekt von energiereichen Lebens- und Nahrungsmitteln.
Ebenfalls von großer Wichtigkeit sind Farbe Geschmack und Geruch der Nahrung in Bezug auf ihre Wirksamkeit und ihr Potential. Die Sinneswahrnehmungen dienen als Vermittler von Informationen. Sie eröffnen dem menschüchen Bewußtsein die Wachstums- und Kommunikationsmöglichkeit auf materieller, relativer Ebene. Das Wahrnehmungsobjekt wirkt auf die Qualität und Struktur der Sinneswahrnehmung stimulierend oder dämpfend ein. Die Aufbewahrung, Verarbeitung und das Essen der Nahrungsmittel hängt in verschiedener Abhängigkeit mit Dingen zusammen. Ich wähle in erster Linie die Schaffung von Gefäßobjekten als Feld meiner künstlerischen Arbeit. Dabei dehne ich den Begriff "Gefäß" auch auf einen Menschheitsbegriff, Architektur im Zusammenhang mit ihrer Beziehung zur kreativen, menschlichen Tätigkeit, Informations- und Kommunikationsvehikel von Bild bis Satz, Film bis Epos aus.
Was mich wirklich interssiert ist das Potential der Spirulina und ihrer Verwandten und Freunde vor allem hier in Deutschland und dann in Europa ins Bewußtsein der Allgemeinheit und der Ökologiepolitik zu tragen. Der gestalterische Aspekt spielt hierbei keine gewöhnliche Rolle. Er kann meiner Meinung nach nicht vom Designstandpunkt aus gelöst werden, sondern braucht eine möglichst unabhängige, freie, nämlich künstlerische Bearbeitung. Eine weltweite Veränderung braucht innovative Lösungsvorschläge, die sich notwendigerweise nur noch künstlerisch erarbeitet und präsentiert neue zeitgemäße Anschauungen verschaffen können. Die Aufhebung der Zuständigkeitsbereiche der einzelnen Disziplinen wird in der jetzigen Generation von Wissenschaftlern, Künstlern - und ich denke auch von Politikern, wie z.B. Gore - bereits praktiziert , zumindest im Denkansatz angestrebt. Und natürlich geht von den, auch in dem agierenden männlichen Geschlecht sich
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134 EARTH FOOD Spirulina
Figure 8-4. The integrated system in Karla, India, showing the spirulina pond and solar panel.
Figure 8-5. Dr. Ripley Fox and assistants discussing cultivation in Karla, India.
Growing in Third World villages 135
Figure 8-6. Village gearls eating spirulina in Karla, India.
Figure 8-7. Above left: infant girl suffering from malnutrition in Farende Togo, 1986.
Figure 8-8. Lower left: With her mother several weeks later after eating spirulina.
Figure 8-9. Above: with her father in 1988.
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durchsetzenden, weiblichen, fürsorglichen und praktischen Ansätzen eine neue Impulswelle aus.
So stieß ich über meine anfängliche Idee, einen " Blütenpollenautomaten'’, also einen öf fentiches Spendeobjekt für Blütenpollen als Nahrungsergänzung zu entwickeln, über einen Irrweg durch die elektrosmokverseuchte Science-Fiktion-Zukunftsvision zu einem konsequent ökologisch-künstlerischen Arbeitsansatz. Ich forschte und recherchierte über Superfoods, Spirulina, Weizengrassaft, Propolis, Blütenpollen,...Guarana, den Kaffeersatzspeedy der Scene,... und hinzu kam auch das levitierte Wasser, das dem Nährstoffpotential der Supernahrungsmittel in Vermittlerfähigkeit in nichts nachsteht. Durch eine technische Energetisierung blidet sich eine Molekularstruktur im Wasser, die es naturgemäß hätte und die es nur durch den Kreislauf des Verdunstens und Wiederherunterregnens, durch das Aufsteigen in hohe atmossphärische Schichten und das Heraustreten aus der Körperhaftigkeit in eine sehr große Flächenausdehnung, also aus der dritten in die zweite Dimension erhält, aber in der heutigen Elektosmokwolke Erde nicht lange halten kann. Quellwasser ist das einzige stoffwechselfreundliche Wasser natürlicher Art, aber wem ist es zugänglich? Spirulina bietet viele ökologische, ethische und gesundheitliche, wirtschaftliche und psychologische Lösungen, aber wer weiß davon? Japan als makrobiotisches Algenland verarbeitet Spirulina als Aufwerter in Kartoffelchips, Kaugummi, mit dem für die Wirkungsweise wichtigen hohen Anteil an Farbstoffenzym Phycozyanin als Blaufärber. Wir können Lutschpastillen mit Chlorophyll kaufen gegen Mundgeruch,...aber das allein ist so wie der schamlose Mißbrauch menschlicher Liebe und Aufmerksamkeit für einen egoistischen den anderen ignorierenden Zweck totaler Irrelevanz!
Um das Potential der Spirulina auf individueller und globaler (und transglobaler) Ebene zu aktivieren, bedarf es einer guten Öffentlichkeitsarbeit, die alle notwendigen Informationen und und Materiellen Nahrungssubstanzen für jeden Menschen zugänglich macht. Mit jedem Menschen meine ich jeden einzelnen Menschen, ob Oma oder Säugling, jeder Mensch hat seine besondere Kapazität eine Vielfalt von Informationen aufzunehmen und zu verarbeiten. Jeder Mensch ist relevant.
Spirulinas Potential ist im Moment nicht global relevant integrierbar, weil zu wenige von ihm wissen, deshalb will ich Texte verfassen für verschiedene Zielgruppen. Diese Texte im weitesten Sinne nehme ich als Sprach- und Denkausflüge. Sie sind das imaginäre Trapetz auf das ich jeden einladen möchte, sich zu schwingen.
Mich interessiert die künstlerische Umsetzung meiner Begegnungen mit dem hohen Potential bestimmter Substanzen mit natürlichen, nachwachsenden Materialien. Es geht mir um die Beziehung zwischen Körper - Geist -Sprache ,die ich in Objekten für den individuellen sowie den öffentlich-sozialen Wirkungsbereich, in Texten, Textobjekten, Gebrauchsgegenständen, in der Gestaltung von Gefäßen zum Beispiel zur sinnvoll schützenden Aufbewahrung, zur Zubereitung der Substanzen,.„erfahrbar werden lassen möchte. Die Verlagerung des Hauptanliegens auf eine tolerante, flexible, spontane und kreativ-intelligente Arbeitsweise führte mich auf eine weite Experimentierebene, geistig wie körperlich und im Umgang mit natürlichen Materialien.
Nun reitzt es mich diese anfänglichen Studien und Modelle, Zeichnungen und Vermutungen mit edleren Materialiein fortzusetzen. Ich möchte in der folgenden Arbeitsphase das Experimentieren mit natürlichen und edlen Materialien intensivieren, d.h. experimentell freie Objekte erfinden, die sich zur Umsetzung mit edleren Werkstoffen, wie z.B. Gesteine (schwarzer Granit, Edelsteine gezüchtet mit levitiertem Wasser oder in Aufzucht unter der Bedingung der Schwerelosigkeit mit dem Ergebnis klarer Kristalisationsformen), geblasenem Glas, reinem Bienenwachs für einen Blütenpollenspender, Birkenholz für einen Propolisspender, ...
Ich betrachte Kunst als etwas hochmobiles, ähnlich wie das Leben als Ganzes, als einen seiner Teilaspekte, der ebenfalls Stoffwechsel prinzipiell bedeutet und ein vielgestaltiger Informationsfluß ist. Prozesse , Kreisläufe, Stoffwechsel, Symiosen,Unbeständigkeit, einkalkulierte und zufällige verändernde Einflüsse von Wetter, Menschen, Zeit sind wichtige Bestandteile meiner Experimente. Ich suche die direkte Vermittlungssituation meiner Ideen, zum Beispiel in einfachen Fütterungen von Präsentations- oder Eventbesuchern. Dem Essen in direkter Konkurrenz zur Kunst, wie sie normalerweise dargeboten wird, begegnet immer die größere Aufmerks utkeit. Das muß mit dem Mangel an Genußerfahrung bei Kunst und
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92 EARTH FOOD Spirulina
Figure 6-1. Aerial view of Earthrise Farms, the largest pond area for food grade spirulina production in the world.
Figure 6-2. Anotehr view of theponds from the top of the harvest building, showing the harvest pipe system.
How spirulina is cultivated 93
Figure 6-3. Looking across a pond towards the harvest and drying building at Earthrise Farms.
Figure 6-4. A production pond with 55 foot long paddlewheel and the floating device for adding carbon dioxide.
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dem instinktiven Folgen des Angenehmeren Zusammenhängen. Ich nutze aufgelöste Schwellen.
Der direkte sinnliche Erfahrungsbereich nicht allein der visuelle sondern der aus allen Sinnen kombiniert angesprochene Bereich ist wichtig für mich. Deshalb will ich meine Texte am üebsten nur direkt durch meine Person in gesprochener Form weitergeben. Denn entscheidend ist das direkte, unverhoffte, oft uneingestandene Berührtsein und die authentische Aufhebung von Erfahrungsmängeln. Nur dieses Überraschtsein und gleichzeitige Berührtsein eröffnet und verändert nachhaltig Sichtweisen. Meine Texte hatten bisher eher begleitende, reflektierende Bedeutung, werden nun selbst zur künstlerischen Äußerung, als Vehikel größter Flexibilität angewendet. Die freien Objekte stellen Situationen her in denen nicht denkbare Relationen von Zeit, Raum, Materie und Bewegung erfahrbar werden – das experimentelle, plastische Feld in Text und Objekt.
Eine Idee fällt besonders auf, wird herausgegriffen und untersucht intuitiv, intellektuel, und ein erster Entwurf entwickelt sich zu einem integrierenden Konzept, das meistens sofort durch eine materielle Erprobung, durch das nicht Bedachte, das Eigenleben der Materiahen, seiner inneren Strukturen über den Haufen geworfen wird.
Dann beginnt die eigentlich kreative Arbeit, die hauptsächlich von innerer Klarheit und dem freien Zugang zur Intuition geleitet wird und komplex vernetztes Wahmehmen und Formulieren ist. Gesammelte Erfahrungen gepaart mit glücklichen Zufällen ergeben ausstrahlene künstlerische Ergebnisse. Das Experiment liefert beides in Fülle.
Ich stelle mir einen über Kunst vitalisierten Menschen vor, der Gefäß ist eines neuen Denkens, das mehr Tolerenz, Freundlichkeit, Gerechtigkeit, Verständnis, Spontanietät - einfach mehr Freude beinhaltet.
Diesen Menschen, der seine Multibegabung bereits freudvoll auslebt, gibt es vereinzelt schon immer und überall. Für ihn entwickelte ich die Vorstellung des HIGH-CULTURE-FOCUS- Models. Dies ist die ideale Hochschule, ein Tätigkeitsfeld bezogen auf alle Bereiche der Künste in enger Vernetzung, räumlich zusammengefaßt an einem Ort, an dem tatsächlich Kommunikation nach innen und außen gelebt und gefördert werden kann.
In dieses Model integriere ich meine Objekte, in seinem ausgedehnten äußeren Wirkungsbereich stelle ich imaginär alternative Ausstellungssituationen, experimentelle Begegnungsräume her.
Das multitalentierte Wesen Mensch 2000 emanzipiert sich gegen seine Konditionierung zur Spezialisierung und Unverbundenheit mit der Umwelt. Wieder an seine Fülle von Fähigkeiten erinnert, sein menschliches Potential vollständig anwendend kann er auf allen Ebenen der Gesellschaft relevant handeln. Ich habe ein räumliches Areal entworfen, das in seinem Kern einen Punkt der absoluten Stille hat und sich aus dieser Stille heraus in verschiedene Räume für kreative Aktivitäten und Kommunikationen öffnet, die in Ringanordnung nach außen hin angesiedelt sind. Sie sind miteinander sinnvoll vernetzt und widmen sich der Dichtung, Musik, Bildhauerei, Architektur, dem Film, Tanz, Theater, Fluxus, der Nahrung und der Kunst seiner Zubereiteung,.... Der äußerste Bereich des Areals bildet ein ausgedehnter Ring des experimentellen Austausch zwischen Multikünstlern und der angrenzenden Großstadtbevölkerung. Jede Menge kommunikationsf Ordernder und wahrnehmungsverändernder Einzelräumlichkeiten sind im HIGH-CULTURE-FOCUS integriert und dienen zur ständigen Aufrechterhaltung einer psychischen, mentalen und physischen Ausbalancierung. Das Areal hat eine Kapazität von etwa 2500 Tätigen. In seiner Peripherie fließt eine starke Resonnanz der inneren Aktivitäten auf das allgemeine Leben ein. Es besteht ein hohes Maß an Wechselwirkungen zwischen Innen und Außen, die Grenze ist der breite Bereich der Begegnung, eine Membran, durch die ein Außenstehender durch Interesse und Engagement bis in den Kern gelangen kann.
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Rediscovery of an immortal lifeform 21
Figure 1-11. World map showing natural spirulina lakes
Figure 1-12. Upper photo: Aranguadi lake with spirulina bloom
Figure 1-13. Lower photo: Pink flamingos in an African lake feeding on spirulina (courtesy Flamant Vert).
Self-care strategies 57
Figure 3-1. Serena, USA (courtesy B. Lackey)
Figure 3-2. Yuki, Japan (Courtesy H. Shimamatsu)
Figure 3-3. Tess, England (Courtesy S. St. Clair-Ford)
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A Blutenpollenspender
Wachsschalenobjekt – offentlich
Einzelne teilweise eingefärbte Wachsplatten werden verfasst und bilden ineinandergefügt einen Schutzraum. In diesem Innern befindet sich der Blütenpollen-Speicherwachsbehälter, aus dem die Pollen mechanisch entnommen werden. Der Specicher-Spenderteil wird auf ein gerüst aus Holz auf einem Wachsverkleideten Ständer, Halter oder Sockel gelagert sein. Er sollte auch für Kinder benutzbar sein. Ich wünsche ihn nur offentilich installiert.
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B Spirulinaplateau
Granitfelief – schwarz
Nach vorliggender 1:1 Gibsstudie
Flüssigkeit A Flüssigkeit B
Rand abgeschlagen, gebrochen
Schräge Ebene glatte Oberfläche
Spirunlnapuder
Eingearbeitetes Relief in dem Wasser, Obstsäfte hineingeschüttet, in verschiedenen geschwindigkeiten herunterfliessen in eine grössere Mulde in in der die getrocknete (...) Spiriulina mit einem Pinsel angesumpft wird.
Ich stelle mir das Plateau in eine offene holzarchitektur in dem Park integriert vor, umgeben von Wasser + Steinen.
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C 1 Glasform
Gefäss aus farbigem Glas für Weizengrassaft (endgültige Form nach Absprache mit Glasmachern) Entwurfszeichingen 1:1 liegen vor von diesen Formen:
Als Farbe stelle ich mir Apfelgrün vor. Mit einer Holzform liesse sich eine kleine Anlage anfertigen und nach arbeiten je nach Kapazität der Hütte und Glasbläser (CSSR, Dänemark).
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D Flexibele Freiheitsstatue
Abbrennbares Wachsobjektfigur ca 160 cm auf Steinumfeld in Pfütze mit Holz-, Kristallkohlkörpern gefüllt mit Blütenpollen.
Innen
(...)
Holzkohl(…)
mit Shellack isoliert
darin
eine gerüchtete
Kristallform
gefüllt mit
Blütenpollen
(Volumen ca. 250 g- 500 g)
Es kommt vom innen zum Vorschein
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E Purpurraum
Regenerationsraum, Lichtraum
einzeln zu benutzen, ca. 8 m2, h 4-5 m
Grundfläche, aus Lattengerüst + Stoff
weiss, farbige Glasscheiben, Lichtquellen
Reflexion des Mischlichts Purpur durch weisses Tuch innen.
Indirekt einfallendes gefärbtes Licht
Eingang
Masse maximal und Grössenabhängig
Es kommt mir auf eine klare, erholsame Atmosphäre an.
Ich experimentiere mit Lichtmischungen durch natürliches Licht und farbiges Glas
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F High-Culture-Focus
Ein Kulturmodel, für eine Hochschule für alle Künste, zur Ausbildung des menschlichen Multikünstlers.
Kern – Art der Stille, der Kommunikation mit sich selbst, mit allem ohne äusserliche Aktivität.
Erste Modellierungen und Anfertigungen eines Gesamtüberblicks als Holzmodel in Struktureller Form und einzelner Architekturelemente zB. Kern, Eingang, Brücken + Wege als Verbindungselemente.
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KALKULATION FÜR DAS OBJEKTWERK
PRIORITÄTENLISTE
A Blütenpollenspender
selbststehendes Holzgerüst, Wachs (Bienenwachs), Pigmentwachs, Installationsmaterial, Metallmechanik (Kupfer), farbige Glasscheiben... 1200,- DM
B Spirulinaplateau
schwarzer Granitblock ca.80 x80 x15 cm, Transportkosten 1200,- DM
C Glasform für Weizengrassaft
Holzform und geblasene Auflage, Bearbeitung 2000,- DM
D Flexible Freiheitsstatue
abbrennbares Wachsobjekt (50% Bienenwachs)
Wachs, Dochte, Holzhohlform (Birke), Schellack, mit levitiertem Wasser gezüchtete Kristalhohlform, Blütenpollenfüllung, Holzgerüst für Figur, (Transport größerer Steine) Steine, ... 1300,- DM
E Purpurraum
Regenerationsraum mit Purpurlicht
weißer Baumwollstoff, Weidenäste, Holzunterbau, Farbige Glasscheiben, weiße Beize, evt. Licht elektrischer Art von außen (im Sommer nicht notwendig) 1800,- DM
F HIGH-CULTURE-FOCUS-Model
erste Modelrealisationen in Holz 200,- DM
Total 7700,- DM
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Ärger mit den Gen-Kartoffeln
In der Nähe von Ahrensburg sollen erstmalig manipulierte Nutzpflanzen angebaut werden – direkt neben einem Bio-Hof
Eine Feldstudie soll es wer den im wahrsten Sinne des Wortes: Auf hundert Quadratmetern Ackerland in der Nähe von Ahrensburg wollen Biologen des Botanischen Insti tutes Kartoffeln anpflanzen, deren Widerstandsfähigkeit mit Hilfe von gentechnischen Versuchen erhöht wurde. Die Knollen sollen nun resistent sein gegen „Naßfäule“ und „Schwarzbeinigkeit“ - bakterielle Erkrankungen, die die Wurzeln und Knollen der Pflanze verfaulen lassen. Der Zentralverband des deutschen Kartoffelhandels schätzt, daß diese Schädlinge über 40 Prozent der Kartoffel ernte vernichten können.
Antibiotika könnten dage gen helfen, doch die dürfen bei Nutzpflanzen nicht verwendet werden. Es würde auch nichts bringen, denn nach kurzer Zeit würden die Pflanzen dagegen immun werden.
„Durch die Gentechnik ist es möglich, andere Wege in der Resistenzzüchtung zu gehen“, erklärt Dr. Klaus Düring vom Botanischen Institut. Sämtliche „natürliche“ Verfahren, gesunde Pflanzen untereinander zu kreuzen, um die Abwehrkräfte zu erhöhen, schlugen bislang fehl. Also schleusten die Biologen die Erbinformation für Lysozym ein, ein Enzym mit bakterienabtötenden Eigenschaften. Im Labor und Gewächshaus zeigten sich die Pflanzen tatsächlich widerstandsfähiger, jetzt sollen sie zum Test auf’s Feld: Denn was unter Laborbedingungen funktioniert, kann an der frischen Luft ganz anders aussehen.
Genau das fürchten auch die Gegner der Gentechnik: „Die Risiken sind überhaupt nicht abzuschätzen“, meint Biobauer Georg Lutz vom „Gut Wulfsdorf“ bei Ahrensburg. Von den Plänen der Botaniker hat er erst aus der Zeitung und durch aufgeschreckte Kunden erfahren - der Versuchs-Acker grenzt direkt an seine biologisch-dynamisch bewirtschafteten Felder. Für Lutz ist dieser Kartoffelversuch vor allem der Anfang weiterer gentechnischet Versuche an Nahrungsmitteln: „Wenn erst manipulierter Roggen angepflanzt wird, gibt es bald überhaupt kein natürliches Getreide mehr.“ Denn durch den Pollenflug von Roggen würden die veränderten Erbinformationen auch auf andere Pflanzen übertragen.
Im Mai sollen die Kartoffeln auf’s Feld, jetzt läuft das Genehmigungsverfahren im Bundesgesundheitsamt in Berlin.
Dabei beantragte das Institut für Allgemeine Botanik als erste deutsche Hochschule überhaupt die Genehmigung für einen Freilandversuch mit gentechnisch veränderten Nutzpflanzen. Für das Experiment sind insgesamt zwei Jahre vorgesehen.
„Ein falscher Ansatz...
Ohne Gentechnik gegen Schädlinge - Interview mit Biobauer Georg Lutz
Auf dem Gut Wulfsdorf bei Ahrensburg betreibt Georg Lutz ökologischen Landbau. Er will den Freisetzungsversuch mit genmanipulierten Kartoffeln vor seiner Haustür verhindern und fürchtet um seinen Betrieb.
Hamburger Rundschau: Wo liegt der Konflikt zwischen der ökologischen Landwirtschaft und den Versuchen?
Georg Lutz: Wir wirtschaften innerhalb der Naturzusammenhänge und sind für jeden Schädling als Bioindikator für eigene Fehler dankbar. Konventionelle Bauern brauchen immer neue Pestizide gegen immer resistentere Schädlinge. Die Gentechnik versucht nun diese Aufrüstungschlacht zu schlagen, in dem sie Pflanzen mit bakterientötenden Enzymen ausstattet - ein falscher Ansatz wird auf die Spitze getrieben.
Sind die Krankheiten für Sie ein Problem?
Weil wir die Pflanzen nicht durch Überdüngung ins Wässrige treiben, wo sich der Erreger ausbreiten kann, sind die Krankheiten kein Problem für uns. Viel größere Ausfälle verursachen Pilze und Viren.
Was bedeutet der Versuch wirtschaftlich für Sie ?
Wir bauen jährlich 1.200 Tonnen Kartoffeln an. Für unsere ernährungsbewußten Kunden ist die Gentechnik ein rotes Tuch. Sie reagieren irritiert, wenn sie hören, daß die Versuche auf einer Fläche stattfinden sollen, die noch zum Gut gehört.
Fühlen Sie sich auch bedroht durch die Versuche?
Natürlich. Versuche mit Nahrungsmitteln betreffen mich direkt.Wenn sich Resistenzen ausbreiten oder die Bodenmikroorganismen durch Lysozym geschädigt werden, ist es hier aus mit der ökologischen Landwirtschaft.
Wäre ein Konflikt vermeidbar?
Vielleicht, die Chance zum Gespräch mit den Betroffenen wurde verschlafen. Von verunsicherten Kunden haben wir vom Versuch gehört. Die Bevölkerung fühlt sich übergangen. Erst nach den Protesten haben die Wissenschaftler mit uns über ihre Pläne gesprochen.
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Green superfood nutritional comparison
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Nahrhafte "Green Foods"
Nahrhafte "Green Foods"
In einer Zeit, in der uns Umweltgifte zu überschwemmen drohen und wir bombardiert werden mit ungesunden und nährstoffarmen Nahrungsmitteln, stellen ’’Green Foods” eine große Hoffnung dar. Spirulina, Chlorella, Weizengras und Gerste sind reich an Nährstoffen, die unser Immunsystem stärken und Giftstoffe, denen wir tagtäglich ausgesetzt sind, neutralisieren können.
Junge Pflanzen und Algen enthalten in einem hohen Maß Bestandteile, die für das Leben und eine gute Gesundheit notwendig sind. Alle Mineralien, Enzyme, Aminosäuren, Eiweisse und Vitamine, die der Mensch für seine Ernährung benötigt, finden sich in diesen zarten, aber kraftvollen Lebensformen. Diese "Green Foods" werden von unserem Verdauungsapparat unmittelbar aufgenommen, während das meiste Gemüse, das in der Hauptsache aus Zellulose besteht, nur schwer verdaulich ist, solange es nicht gekocht ist. Andererseits liefern junge Getreidegräser, Blaualgen und Chlorella, bei dem die Zellwände aufgebrochen sind, unmittelbar verwertbare Nährstoffe.
Vielleicht ist es ihre kompakte einzellige Struktur in Verbindung mit ihrer Fähigkeit, getrocknet und aufbewahrt werden zu können, die Algen (gefolgt von Weizengräsem) heute zur treibenden Kraft auf dem "Green Food"-Markt macht.
Alle Arten von "Green Foods" enthalten erstaunliche Mengen an Vitaminen und Mineralien. Die Vitamine A, C, E sowie die Vitamine des B-Komplexes finden sich in diesen Nahrungsmitteln, des weiteren die Mineralien Kalzium, Eisen, Magnesium, Sodium, Kalium, Phosphor, Zink, Mangan, Kupfer und Chrom.
"Green Foods" sind reich an Aminosäuren, die Bausteine der Eiweisse. Es kann kein chemischer Vorgang im Körper stattfinden ohne Enzyme: Eiweisse, die aus diesen winzigen Bausteinen gemacht sind. Aus diesen Eiweissen bilden wir Muskeln, Blut, Organe und sämtliches Zellmaterial, das für die Lebensfunktionen notwendig sind, aus.
Spirulina: Diese Art der Blaualge, die als Monokultur in oft von Menschen geschaffenen Weihern (Teichen, Tümpeln) wächst, enthält sowohl viele Vitamine als auch Mineralien. 1990 sandte ein Pflanzer ganze Schiffsladungen von Spirulina an die Opfer der Atomkatastrophe von Chemobyl. Russische Ärzte befanden, daß diese Alge sehr effizient bei strahlengeschädigten Patienten eingesetzt werden könne. Eine offizielle Studie der Regierung kam zu dem Ergebnis, daß Spirulina den Abbau von Radionukleiden fördert, ohne Nebenwirkungen hervorzurufen, und zusätzlich die Produk
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Nahrhafte "Green Foods"
tion der T-Zellen-Produktion des Immunsystems unterstützt.
Jahrhundertelang kultivierten die Azteken Spirulina als Nahrungsmittelquelle. Aber diese Alge ist nicht erst seit dem letzten Jahrzehnt populär geworden. Heute wird es in Form von Pulver oder gefriergetrockneten Kristalle verkauft, als Tabletten oder Kapseln.
Chlorella: Ein anderes Mitglied aus der Familie der Algen, Chlorella,wurde von den Japanern während des Zweiten Weltkrieges kultiviert – ein praktischer Weg, um Millionen in einer in einer Zeit des Mangels zu ernähren. Die Silbe "chlor” steht für "grün” und "ella” bedeutet "klein”. Chlorella ist eine einzellige Microalge mit einer harten Zellmembran, die nur schwer zu verdauen ist. Die meisten kommerziellen Hersteller brechen diese Membran auf, damit Chlorella leicht vom Körper aufgenommen werden kann. Japan, dessen Bevölkerung ganz besonders von den Nebenwirkungen radioaktiver Verseuchung und Umweltverschmutzung betroffen ist, ist der größte Konsument von Chlorella. Viele Leute spüren, daß, wie alle anderen "Green Foods” auch, Chlorella hilft, den Körper zu entgiften. Chlorella ist im allgemeinen erhältlich als Pulver, in Tablettenform oder als Granulat.
Getreidegräser: Gerste, Weizen, Hafer und Roggen
Diese Vielzahl von Getreidesorten ist bei uns schon seit langer Zeit verbreitet. Sie stellen das echte "Green Food” dar. Bereits vor dem reproduktiven Zyklus, in dem das Korn ausgebildet wird (oder noch bevor die Pflanze Blüten ausbildet), beinhalten Getreidegräser schon die gleichen Mineralien und Vitamine wie dunkelgrünes Gemüse. Sie verfügen noch nicht über die chemische Zusammensetzung, die sie am Ende ihrer Wachstumsphase erreicht haben werden, wenn sie geerntet werden, um zu Brot und zu Kuchen verarbeitet zu werden. So enthält z.B. Weizengras bezogen auf 100 g Trockengewicht 32 g Eiweiß, während Weizenmehl nur 13 g in 100 g Mehl besitzt. Was die Vitamine betrifft, so weisen 100 g Weizengras 23,136 Internationale Einheiten Vitamin A auf, während im Mehl gar kein Vitamin A zu finden ist. Weizengräser, die oft zu Saft gepreßt werden, gibt es auch in Tablettenform oder wasserlöslichen Pulvern. Allergiker können durch die Tatsache getröstet werden, daß diese Form kein Gluten enthält, so daß für gewöhnlich keine unerwünschten Reaktionen hervorgerufen werden. Saft von Weizen- und Gerstengras ist eine Mischung, die reich ist an Beta-Karotin.
Alle vier Super-"Foods” sind bezüglich ihres Nährwertes effizienter als alle herkömmlichen Nahrungsmittel und werden behutsam geerntet und verarbeitet, um ihre Reinheit und Qualität zu erhalten. Sie werden oft als Ersatz für synthetische Vitamin- und Mineralienzusätze verwendet.
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SPIRULINA
Bei Spirulina handelt es sich um den unsterblichen Abkömmling der ersten photosynthetischen Lebensform. Vor dreieinhalb Billionen Jahren haben Blaualgen unsere Sauerstoffatmosphäre ausgebildet, so daß sich andere Lebensformen entwickeln konnten. Seit dieser Zeit tragen Algen dazu bei, die Biosphäre unseres Planeten zu regulieren.
Algen stellen zwei Drittel der pflanzlichen Biomasse der Erde dar. Tausende dieser die Erde bedeckenden Algenarten wurden nunmehr bestimmt und zu Nahrungsmitteln, Pharmazeutika, Biochemika und Düngemitteln aufbereitet. Microalgen tauchen im Verlauf der Menschheitsgeschichte bereits des öfteren als Nahrungsmittel auf. So wurde Spirulina von den Azteken vor der spanischen Eroberung als Nahrungsmittel verwendet und stand über Jahrzehnte auf dem Speiseplan der Kanembu in Zentralafrika.
Heute wächst Spirulina in natürlichen Salzwasserseen. Der Anbau von Spirulina ist Teil einer neuen Epoche der ökologischen Landwirtschaft, die nunmehr begonnen hat Er stellt eine der Lösungen dar, die benötigt werden, um gleichzeitig Nahrungsmittel produzieren und unseren Planeten wieder aufbauen zu können.
Auf den ersten Blick erscheint Spirulina vor allen Dingen ein guter Eiweißlieferant zu sein. Es hat einen durchschnittlichen Eiweißgehalt von 65 %, ein Prozentsatz, der über dem aller anderen natürlichen Nahrungsmittel liegt. Ein noch größerer Nährwert findet sich jedoch in der geballten Anhäufung von Vitaminen, Mineralien und anderen außergewöhnlichen Nährstoffen. Eine Tagesdosis von 3-10 g liefert eine beeindruckende Menge an Beta-Karotin (Provitamin A), Vitamin B-12 und an Vitaminen des B-Komplexes, Eisen, ungesättigten Spurenelementen, Gamma-Linolsäure, einer ungesättigten Fettsäure.
Spirulina kann in unserer westlichen übersättigten Emährungskultur, die überladen ist mit ungesunden und nährstoffarmen Nahrungsmitteln, dazu beitragen, unseren Körper wiederaufbauen und unsere Gesundheit wiederherstellen.
Spirulina versorgt uns mit einem großen Spektrum an Vitaminen, die wir benötigen.
Beta-Karotin (Provitamin A)
Spirulina ist das Nahrungsmittel, das das meiste Beta-Karotin enthält: es beinhaltet zehnmal mehr Beta-Karotin als Karotten. Hohe Dosen von Vitamin A-Zusatzstoffen können giftig sein, aber das Beta-Karotin von Spirulina und anderen Gemüsen ist immer sicher, weü der menschliche Körper Beta-Karotin nur nach seinem tatsächlichen Bedarf in Vitamin A umwandelt.
Spirulina ist die reichste Quelle von Vitamin B-12: es beinhaltet mehr Vitamin B-12 als Rinderleber, Chlorella oder Meeresfrüchte. Weil es äußerst schwierig ist, Vitamin B-12 aus pflanzlichen Quellen zu gewinnen, haben Vegetarier sich von Beginn an an Spirulina gehalten.
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Organisch gebundene Mineralien
Algen absorbieren viele wichtigen Spurenelemente während ihres Wachstums. Mineralien in dieser organischen Form werden vom menschlichen Körper leichter aufgenommen.
Der beste natürliche Eisen-Zusatzstoff
Eisenanaemie ist die weltweit am häufigsten auftretende Minerahenmangelerscheinung - vor allem Frauen, Kinder und ältere Menschen sind davon betroffen. Frauen, die sich Schlankheitskuren unterziehen, nehmen meist nicht genug Eisen zu sich und können so eine Anaemie ausbilden. Eisen ist wichtig für gesunde rote Blutkörperchen und ein gesundes Immunsystem.
Kalzium, Magnesium und andere Spurenelemente
Spirulina ist eines der Nahrungsmittel, in denen Kalzium in besonders hoher Konzentration vorkommt, es liefert sogar mehr Kalzium als Milch. Kalzium ist vor allem wichtig für Knochen und ervenleitübertragungen der Muskeln. Ein Mangel an Kalzium kann bei Frauen in fortgeschrittenem Alter zu Osteoporose führen.
Spirulina ist auch eines der Nahrungsmittel mit sehr hoher Magnesiumkonzentration. Magnesium erleichtert die Aufnahme von Kalzium im Körper und hilft bei der Regulierung des Blutdrucks. Außerdem enthält Spirulina Magnesium, Chrom und kleine Anteile an Zink, Kupfer, Selen und Germanium. Es enthält wenig Jod und Sodium, deshalb eignet es sich hervorragend für Menschen, die salzlose Diät einhalten müssen.
Gesättigte Fettsäuren
Viele Menschen suchen nach dietätischen Nahrungsmitteln, die mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten. Diese essentiellen Fettsäuren (EFA), manchmal auch Vitamin F genannt, fördern eine Regulierung des Cholesterinspiegels und sind Vorstufen für hormonelle Verbindungen, die sogenannten Prostaglandine. Zehn Gramm Spirulina enthalten durchschnittlich 225 mg essentielle Fettsäuren in Form von Linol- und Gamma-Linolsäure (GLA).
Spiruhna bringt schnelle Energie ohne die Bauchspeicheldrüse zu belasten oder Hypoglykämie (Unterzuckerung) zu beschleunigen.
Phycocyanin ist das wichtigste Pigment (der wichtigste Farbstoff) in Spirulina. Wissenschaftliche Forschung in Japan hat ergeben, daß das Phycocyanin von Spirulina die Lymphozytenaktivität erhöht und das Immunsystem stärkt.
Ohne Enzyme geht nichts
Enzyme sind Katalysatoren für chemische Stoffwechselvorgänge im Körper. Es gibt Tausende von Enzymen, von denen jedes eine spezielle Reaktion katalysiert. Getrocknetes Spirulina beinhaltet eine Vielzahl dieser Enzyme.
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Hamb. 23.2.93
Es wollte mich sehr freuen, wenn der Freundeskreis Monika Thoms ' Projekt " Meeting of the Superfoods ökonomisch unterstützen könnte.
Ich finde, daß sie sich sehr gut im Multikunst-Bereich entwickelt hat. Sie ist sehr ideenreich und arbeitet kontinuierlich an ihren Projekten. Für sie und in ihrer künstlerischen Arbeit geht es um den ganzen Menschen und die Menschheit als solche. Projekte für Augen und Ohren und zum Nachdenken.
Mit freundlichem Gruß
Henning Christiansen
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Although I have known Monika Thoms for a brief 2 months, I have been favorably impressed with the energy and concern which she brings to her work.
The spezific project, Meeting of the superfoods " - , for which she is now requesting your support, I believe represents an important area for multi-media, artistic exploration and treatment.
Even simply, by the very nature of the basic materials of this project - superfoods, the realization of this project will require an innovative and focused conceptional approach, which I believe Monika is capable of successfully realizinh. I recommend this project for your support.
Sincerly,
Ben Patterson